Beim Kauf einer Immobilie ist die Grunderwerbsteuer, eine einmalige Steuer, die beim Erwerb von Grundstücken oder Gebäuden in Österreich und Deutschland fällig wird oft der größte unerwartete Kostenfaktor. Sie wird nicht vom Staat willkürlich festgelegt, sondern nach einem klaren Schlüssel berechnet – und sie variiert je nach Bundesland. In Österreich liegt sie zwischen 3,5 % und 4 % des Kaufpreises, in Deutschland zwischen 3,5 % und 6,5 %. Das bedeutet: Bei einer Immobilie für 300.000 Euro kannst du mit 10.500 bis 19.500 Euro an Grunderwerbsteuer rechnen – das ist kein Kleingeld. Viele Käufer unterschätzen diese Summe, weil sie nur an den Kaufpreis denken und die Nebenkosten vergessen.
Diese Steuer ist eng verknüpft mit anderen Begriffen, die du beim Immobilienkauf kennen solltest: Kaufnebenkosten, alle Ausgaben, die zusätzlich zum Kaufpreis anfallen – inklusive Grunderwerbsteuer, Notarkosten und Grundbucheintragung. Sie machen oft 10–15 % des Kaufpreises aus. Auch die Grundbuchkosten, die Gebühren für die Eintragung des neuen Eigentümers im Grundbuch sind Teil davon – sie betragen etwa 0,5 % des Kaufpreises, sind aber nicht mit der Grunderwerbsteuer zu verwechseln. Wer die Grunderwerbsteuer nicht kennt, läuft Gefahr, sich zu überschätzen. Ein Beispiel: Du hast 300.000 Euro gespart, aber die Nebenkosten sind 40.000 Euro – plötzlich fehlen dir 10.000 Euro. Das passiert öfter, als man denkt.
Die Grunderwerbsteuer wird nicht von dir selbst berechnet – der Notar macht das. Aber du solltest wissen, wie es funktioniert: Der Steuersatz richtet sich nach dem Bundesland, nicht nach dem Immobilientyp. Ob Wohnung, Haus oder Grundstück – es zählt nur der Kaufpreis. Es gibt Ausnahmen: Bei Erbschaften oder Schenkungen gelten andere Regeln. Und: Wenn du den Kaufpreis künstlich niedrig angibst, um Steuern zu sparen, riskierst du hohe Strafen. Der Staat prüft die Marktwerte – und hat Zugriff auf Bodenrichtwerte, Immobilienportale und frühere Verkaufsdaten. Also: Ehrlich rechnen lohnt sich. Im Folgenden findest du Artikel, die dir zeigen, wie du andere Kosten beim Immobilienkauf kalkulierst, wie du die BAFA-Förderung nutzt, wie du Mängel dokumentierst und warum du nicht einfach auf den niedrigsten Preis achten solltest. Alles, was du brauchst, um den Immobilienkauf ohne böse Überraschungen zu meistern.
Die Grunderwerbsteuer variiert in Deutschland von 3,5 % bis 6,5 %. In Bayern zahlt man fast die Hälfte weniger als in Nordrhein-Westfalen. Hier erfährst du, wie viel du 2025 in jedem Bundesland zahlen musst - und wie du dich richtig vorbereitest.
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