Wenn du dein Haus sanierst, kannst du plötzlich eine Gefahrenerhöhung, eine rechtliche und baurechtliche Kategorie, die entsteht, wenn Arbeiten das bestehende Risiko für Menschen oder Immobilien erhöhen. Auch bekannt als Gefährdungssteigerung, tritt sie auf, wenn du zum Beispiel alte Isolierungen entfernst, Tragwände anfasst oder elektrische Leitungen umlegst – und dabei Unbekanntes freilegst, das vorher nicht als Risiko galt. Das ist kein Fall für eine einfache Genehmigung. In Österreich ist das Baurecht streng: Wenn deine Maßnahme die Gefahr für Nachbarn, Bewohner oder das Gebäude selbst erhöht, gilt das als Gefahrenerhöhung – und das kann den gesamten Sanierungsplan durcheinanderbringen.
Du denkst vielleicht, du machst nur ein paar Löcher in die Wand. Aber wenn du in einem Altbau alte Asbestplatten entfernst, ohne die richtigen Schutzmaßnahmen zu treffen, erhöhst du die Gefahr für deine Familie und die Luft im Haus. Oder wenn du eine tragende Wand umgestaltest, ohne die Statik neu zu berechnen, riskierst du ein Einsturz. Das sind keine Theorien – das sind Fälle, die in den letzten Jahren in Wien, Linz und Graz zu teuren Baustopp und Strafen geführt haben. Gefahrenerhöhung ist kein Begriff, den du ignorieren kannst. Sie ist ein rechtlicher Auslöser, der Baugenehmigungen verlängert, Versicherungen ungültig macht und dich haftbar macht, wenn jemand verletzt wird. Auch wenn du kein Profi bist: Du bist verantwortlich, wenn du als Hausbesitzer die Arbeiten beauftragst. Die Stadt oder Gemeinde prüft nicht, ob du alles weißt – sie prüft, ob die Arbeit sicher ist.
Was du in der Praxis brauchst, ist kein Glück, sondern Vorbereitung. Du musst wissen, ob dein Projekt eine Gefahrenerhöhung auslöst – und das erkennst du nicht an der Größe der Baustelle, sondern an der Art der Veränderung. Werden gefährliche Stoffe freigesetzt? Wird die Tragfähigkeit beeinflusst? Wird die Brandschutzklasse verändert? Dann liegt Gefahrenerhöhung vor. In den Artikeln unten findest du konkrete Beispiele: Wie du bei der Altbausanierung Risiken richtig kalkulierst, was du über Asbest wissen musst, wie du Fördermittel beantragst, ohne die Baubehörde zu verärgern, und warum du nie einfach einen Handwerker beauftragen solltest, ohne zu prüfen, ob er die rechtlichen Hintergründe kennt. Es geht nicht darum, Angst zu machen – sondern darum, dass du deine Sanierung nicht teuer bezahlst, weil du etwas übersehen hast.
Nach einer Sanierung muss die Immobilienversicherung angepasst werden - sonst zahlt die Versicherung im Schadensfall nur einen Bruchteil. Hier erfahren Sie, wie Sie den Versicherungscheck richtig durchführen und Unterdeckungen vermeiden.
Weiterlesen