Wenn Ihr Haus älter als 25 Jahre ist, ist Ihre Elektrik wahrscheinlich nicht mehr sicher. Viele Häuser in Österreich und Deutschland haben noch Schraubsicherungen, keine Erdung und Kabel mit nur 1,5 mm² Querschnitt - das reicht heute nicht mehr. Moderne Geräte wie Waschmaschinen, Kühlschränke oder Wallboxen für E-Autos brauchen mehr Strom und eine stabile, sichere Leitung. Laut einer Studie der Technischen Universität München reduziert eine moderne Elektroinstallation das Brandrisiko um 78%. Das ist kein kleiner Unterschied. Es geht nicht nur darum, dass der Lichtschalter funktioniert. Es geht darum, dass Ihre Familie nicht in Gefahr gerät.
Ein FI-Schutzschalter mit 30 mA Auslösestrom ist heute Pflicht. In alten Anlagen waren oft 300 mA erlaubt - das ist zehnmal mehr, als nötig ist. Ein Kurzschluss oder ein defektes Gerät kann dann lange unentdeckt bleiben, bis es zu spät ist. Experten wie Dipl.-Ing. Thomas Müller vom VDE-Institut warnen: „Die letzte Phase - das Anschließen - darf nur von Elektromeistern gemacht werden. Fehler hier können tödlich sein.“
Bevor Sie einen Bohrer in die Wand halten, müssen Sie planen. Zuerst: Welche Geräte brauchen Sie? Eine Wallbox? Smart-Home-Steuerung? Mehrere Laptops und Fernseher gleichzeitig? Jedes Gerät zieht Strom. Ein Haushalt aus dem Jahr 1990 verbrauchte durchschnittlich 2.500 kWh pro Jahr. Heute sind es 3.800 kWh. Ihre alte Anlage ist dafür nicht ausgelegt.
Prüfen Sie auch, ob Ihre Installation noch Erdung hat. Ohne Erdung ist kein FI-Schutzschalter wirkungsvoll. Ein Leitungsorter wie der Bosch D-TECT 150 hilft Ihnen, bestehende Kabel in der Wand zu finden. Das ist wichtig - sonst bohren Sie versehentlich in eine alte Leitung und riskieren einen Kurzschluss oder sogar einen Brand. Machen Sie eine Liste: Wie viele Steckdosen brauchen Sie? Wo sollen sie sein? In der Küche brauchen Sie mindestens sechs, verteilt auf die Arbeitsflächen. In jedem Raum sollten Steckdosen nicht weiter als 3,6 Meter auseinander liegen. Das ist Vorschrift nach DIN VDE 0100-550.
Es gibt drei Methoden, Kabel zu verlegen - und jede hat Vor- und Nachteile.
Wenn Sie Ihr Haus komplett sanieren, ist Unterputz die beste Wahl. Wenn Sie nur eine Wohnung oder einen Raum aufwerten, reicht Kabelkanal.
Wenn Sie sich für Unterputz entscheiden, müssen Sie Schlitze in die Wände fräsen. Das ist körperlich anstrengend, aber machbar - wenn Sie es richtig machen.
Wichtig: Arbeiten Sie immer mit Schutzbrille und Staubmaske. Der Staub ist nicht nur lästig - er kann Ihre Lunge schädigen. Eine 3-Zimmer-Wohnung braucht etwa 16-20 Stunden Arbeit. Planen Sie Zeit ein.
Die Dosen müssen exakt ausgerichtet sein - sonst sieht es schlampig aus, und später können Sie die Deckplatten nicht richtig montieren.
Verwenden Sie immer eine Wasserwaage. Eine schief sitzende Dose ist ärgerlich - und man sieht sie sofort.
Das ist der kritischste Punkt. Viele Heimwerker stemmen die Schlitze, verlegen die Kabel, setzen die Dosen - und dann versuchen sie, alles selbst anzuschließen. Das ist gefährlich.
Elektromeisterin Sabine Weber aus Köln sagt: „In 42% der Fälle, in denen ich gerufen wurde, hatten Heimwerker schon Leitungen verlegt - und dabei gefährliche Fehlerschaltungen erzeugt.“ Ein falsch angeschlossener FI-Schalter kann nicht auslösen. Ein falsch verdrahteter Neutralleiter kann die ganze Anlage zum Stromkreis machen - und Sie mit Strom durchfluten.
Die Erfahrung von Nutzern auf Selbermachen.de zeigt: Wer die Anschlüsse selbst macht, bekommt durchschnittlich nur 2,1 von 5 Sternen. Wer nur die Vorarbeiten macht und den Profi für die Anschlüsse holt, erreicht 4,2 von 5 Sternen. Die Kostenersparnis liegt bei 25-30% der Gesamtkosten - aber die Sicherheit bleibt. Eine professionelle Anschlussarbeit kostet zwischen 800 und 1.500 Euro - je nach Größe. Aber sie rettet Leben.
Die Materialkosten für eine komplette Sanierung in einer 80 m² Wohnung liegen zwischen 2.800 und 4.200 Euro (Stand 2023). Dazu kommen die Arbeitskosten. Ein Elektrofachbetrieb verlangt zwischen 45 und 70 Euro pro Stunde. Eine komplette Sanierung dauert 3-5 Tage. Insgesamt rechnen Sie mit 5.000 bis 8.000 Euro.
Wenn Sie selbst die Vorarbeiten machen, sparen Sie bis zu 3.000 Euro. Aber: Die Anschlüsse müssen immer ein Profi machen. Das ist nicht verhandelbar. Und: Wenn Sie etwas falsch machen, zahlt die Versicherung nicht. Die meisten Hausratversicherungen verlangen einen gültigen Elektro-Prüfbericht nach der Sanierung.
Ein weiterer Vorteil: Eine moderne Elektroinstallation steigert den Immobilienwert um durchschnittlich 5,3%. Wenn Sie Ihr Haus verkaufen wollen, ist das ein klarer Pluspunkt.
Die Elektrik soll mindestens 35 Jahre halten. Also planen Sie für die Zukunft.
Elektrik ist nicht nur Kabel und Steckdosen. Es ist die Grundlage für Ihr Zuhause - und für Ihre Sicherheit. Eine Sanierung ist keine Ausgabe. Sie ist eine Investition.
Ein altes Kabel, das unter Last überhitzen kann, ist eine Zeitbombe. Ein fehlender FI-Schutzschalter bedeutet: Sie haben keine Absicherung, wenn Ihr Kind den Stecker in die Steckdose steckt und etwas schief läuft. In Deutschland brauchen jährlich 1,2 Millionen Haushalte dringend eine Elektrosanierung. Die Zahlen kommen nicht von irgendwo - sie kommen von den Feuerwehren, von den Versicherungen, von den Elektrikern, die nachts gerufen werden.
Wenn Sie jetzt nichts tun, riskieren Sie:
Es ist nicht schwer, es richtig zu machen. Aber es ist schwer, es nachträglich zu reparieren. Planen Sie. Machen Sie die Vorarbeiten selbst, wenn Sie wollen. Aber lassen Sie die Anschlüsse von einem Profi machen. Ihre Familie wird es Ihnen danken.
Sie sollten Ihre Elektrik erneuern, wenn sie älter als 25 Jahre ist, besonders wenn sie noch Schraubsicherungen, keine Erdung oder Kabel mit nur 1,5 mm² Querschnitt hat. Auch wenn Sie neue Geräte wie eine Wallbox, eine Smart-Home-Anlage oder eine leistungsstarke Kücheneinrichtung einbauen wollen, ist eine Modernisierung nötig. Laut VDE-Institut ist eine Sanierung dringend, wenn Sie keinen FI-Schutzschalter mit 30 mA haben - alte Anlagen arbeiten oft mit 300 mA, was lebensgefährlich sein kann.
Sie können Vorarbeiten wie das Stemmen von Schlitzen, das Setzen von Unterputzdosen oder das Verlegen von Kabeln selbst machen - und das tun viele Hausbesitzer, um Kosten zu sparen. Aber das Anschließen der Leitungen, das Einbauen von FI-Schutzschaltern, Sicherungen und Verteilern ist nur Elektromeistern erlaubt. Diese Arbeit ist lebensgefährlich. Falsch verdrahtete Leitungen führen zu Bränden oder Stromschlägen. In 42% der Fälle, in denen Elektriker gerufen wurden, hatten Heimwerker bereits selbst angeschlossen - und dabei gefährliche Fehler gemacht.
Die Materialkosten liegen zwischen 2.800 und 4.200 Euro. Dazu kommen die Arbeitskosten für einen Elektrofachbetrieb: 45 bis 70 Euro pro Stunde, meist 3-5 Tage Arbeit. Insgesamt rechnen Sie mit 5.000 bis 8.000 Euro. Wenn Sie selbst die Vorarbeiten machen, sparen Sie bis zu 3.000 Euro - aber die Anschlüsse müssen immer ein Profi machen. Eine professionelle Sanierung steigert den Immobilienwert um durchschnittlich 5,3%.
Beim Kabelkanal werden die Leitungen in sichtbaren Kunststoffschienen an der Wand verlegt. Das ist schneller, sauberer und günstiger - aber die Kanäle sind sichtbar und bieten weniger Brandschutz (nur 30 Minuten). Unterputz bedeutet: Die Kabel werden in die Wand fräsen, verputzt und sind unsichtbar. Es ist aufwändiger, staubiger und teurer, aber sicherer (bis zu 60 Minuten Brandschutz) und ästhetisch. Unterputz ist die Standardmethode für komplette Sanierungen, Kabelkanäle eignen sich für Teilrenovierungen.
Ja, wenn die bestehende Anlage veraltet ist. Selbst bei einer Teilrenovierung müssen Sie die Elektrik an die aktuellen Vorschriften anpassen, wenn Sie Steckdosen, Schalter oder Beleuchtung verlegen oder verändern. Die DIN VDE 0100 schreibt vor, dass neue oder veränderte Teile der Anlage den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen müssen. Eine alte Leitung in einer renovierten Wohnung ist kein Problem - aber wenn Sie neue Steckdosen einbauen, müssen die Leitungen dazu passen. Ein Elektrofachmann prüft das vorher.
Ja, seit dem 1. Januar 2023 gilt die novellierte DIN VDE 0100-710: Bei einer kompletten Elektrosanierung - also wenn die gesamte Anlage erneuert wird - ist der Einbau eines Ladepunktes für Elektrofahrzeuge verpflichtend. Das gilt auch, wenn Sie kein E-Auto haben. Der Punkt wird einfach vorverlegt, damit Sie später einfach die Wallbox anschließen können. Es ist eine Zukunftsinvestition. Die Kosten dafür liegen bei etwa 800-1.200 Euro, je nach Leistung.