Die Stellplatzsatzung, eine kommunale Regelung, die vorschreibt, wie viele Parkplätze ein neues Gebäude haben muss. Auch bekannt als Parkplatzsatzung, ist sie kein lästiger Papierkram, sondern ein rechtlich bindendes Instrument, das entscheidet, ob Ihr Bauvorhaben genehmigt wird – oder nicht. Ob Sie ein Haus bauen, eine Wohnung umbauen oder ein Mehrfamilienhaus kaufen: Ohne die richtige Anzahl an Stellplätzen geht hier nichts. Und das gilt nicht nur für Neubauten – auch bei Umbauten, Erweiterungen oder der Umwandlung von Gewerbe in Wohnraum müssen Sie prüfen, ob die bestehenden Parkplätze ausreichen.
Diese Regelungen variieren von Stadt zu Stadt, manchmal sogar von Quartier zu Quartier. In dicht besiedelten Innenstädten wie Wien oder München sind die Anforderungen oft strenger als in ländlichen Gemeinden. In einigen Kommunen reicht ein Stellplatz pro Wohnung, in anderen brauchen Sie zwei – besonders bei größeren Wohnungen oder wenn das Gebäude neben einer Hauptstraße liegt. Besonders kritisch wird es, wenn Sie barrierefreie Wohnungen planen: barrierefreie Stellplätze, Parkplätze, die nach DIN 18040 mit ausreichender Breite und Zugang ausgestattet sein müssen, zählen oft extra und dürfen nicht einfach als reguläre Parkplätze abgerechnet werden. Wer das übersehen, riskiert nicht nur Baustopp, sondern auch Nachbesserungskosten von mehreren tausend Euro.
Und dann gibt es noch die Ausnahmen: In Gebieten mit guter öffentlicher Anbindung können Kommunen die Anzahl der erforderlichen Stellplätze reduzieren – oder ganz streichen. Das ist besonders relevant, wenn Sie ein Haus in einer Stadt kaufen, die den Autoverkehr reduzieren will. Hier können Sie oft mit einem Nachweis über den Nahverkehrsanbindung eine Befreiung beantragen. Auch bei der Sanierung von Altbauten, die vor 1970 errichtet wurden, gelten oft andere Regeln. Die Baurecht, das Rechtsgebiet, das Bauvorhaben und deren Genehmigung regelt ist komplex, aber nicht unüberwindbar. Wichtig ist: Prüfen Sie die lokale Satzung, bevor Sie einen Kaufvertrag unterschreiben oder einen Handwerker beauftragen. Viele Käufer merken erst nach der Anmeldung des Bauantrags, dass sie einen Stellplatz nachrüsten müssen – und das kostet Zeit und Geld.
Was viele nicht wissen: Die Stellplatzsatzung hat auch Einfluss auf den Wert Ihrer Immobilie. Ein Haus mit zu wenig Parkplätzen ist schwerer zu verkaufen – besonders in Städten, wo Parkplatzsuche zur Alltagsbelastung wird. Umgekehrt können gut geplante, zusätzliche Stellplätze den Verkaufswert steigern. Und wenn Sie Fördermittel für eine barrierefreie Sanierung beantragen, wie vom BAFA oder der KfW, dann zählt auch die Anzahl der barrierefreien Stellplätze als Kriterium. Es geht also nicht nur ums Parken – es geht um Recht, Wert und Lebensqualität.
Im Folgenden finden Sie Artikel, die genau diese Themen aufgreifen: von der Prüfung von Dachdämmung und Fensterdichtungen über die richtige Türverbreiterung für Rollstuhlfahrer bis hin zu Förderungen und rechtlichen Fallstricken beim Immobilienkauf. Alles, was Sie brauchen, um Ihre Baupläne nicht an einer Parkplatzregelung scheitern zu lassen.
Der Stellplatznachweis ist ein entscheidender Teil des Bauantrags in Deutschland. Erfahre, wie viele Plätze du brauchst, welche Alternativen es gibt und wie du Kosten sparst - mit konkreten Zahlen und aktuellen Regeln für 2025.
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