Wenn Sie sich fragen, ob Ihre Türen und Fenster wirklich sicher sind, dann sollten Sie sich mit RC-Klassen beschäftigen. Das ist kein Marketing-Gesülze, sondern eine klare, europaweit gültige Norm, die sagt, wie lange ein Fenster oder eine Tür einem Einbruchversuch standhält. Und das ist entscheidend, denn die meisten Einbrecher brechen nach drei Minuten ab - wenn sie nicht schnell genug reinkommen, ziehen sie ab. Die richtige RC-Klasse macht den Unterschied.
Die Prüfung läuft in einem Labor ab: Fachleute versuchen, mit festgelegten Werkzeugen - Schraubendreher, Zange, Brechstange, sogar Akkuschrauber - das Fenster oder die Tür zu öffnen. Die Zeit, die sie dafür brauchen, bestimmt die Klasse. Es geht nicht um Härte, sondern um Zeit. Und Zeit ist der beste Einbruchschutz.
RC2-Fenster haben Sicherheitsverglasung nach DIN EN 356 (P4A, 10 mm Aufbau). Das bedeutet: Das Glas bricht nicht einfach in scharfe Splitter - es bleibt zusammengehalten. Der Rahmen ist verstärkt, die Beschläge sind robuster. Die Verankerung im Mauerwerk muss mindestens 80 mm lang sein. Ein RC2-Fenster kostet zwischen 650 und 850 Euro. Das ist kein Luxus, sondern eine vernünftige Investition.
Ein Besitzer aus Lübeck, der vor zwei Jahren alle Fenster auf RC2 umgerüstet hat, sagt: "Nachdem im Nachbarhaus eingebrochen wurde, dachten wir, wir machen es richtig. Seitdem haben wir Ruhe. Kein Versuch, kein Anruf von der Polizei."
Die Kosten steigen: RC3-Fenster kosten zwischen 850 und 1.200 Euro. Das ist 30 bis 50 % mehr als RC2. Aber die Sicherheitswirkung ist deutlich höher. Studien zeigen: Einbrecher brauchen durchschnittlich 5 Minuten für ein RC3-Fenster. Und das ist die Grenze, ab der die meisten abbrechen. In einem Viertel in Lübeck, wo mehrere Häuser auf RC3 umgerüstet wurden, gab es seit drei Jahren keinen einzigen Einbruchsversuch mehr.
Ein Nachteil? Die Fenster sind schwerer zu öffnen. 22 % der Nutzer berichten, dass sie sich an die Verriegelung gewöhnen müssen. Aber das ist kein Defekt - das ist Absicht. Je sicherer, desto fester.
Einige Hersteller werben mit RC4 für Privathäuser. Das ist Marketing. Die Polizei sagt klar: RC3 ist das Maximum, das für Wohnhäuser sinnvoll ist. Alles darüber ist ein Luxus - und ein riesiger Aufwand.
Auch die Wartung zählt. Die Beschläge müssen zweimal im Jahr geschmiert werden. Sonst verhaken sie sich, öffnen sich nicht mehr oder - schlimmer - nicht mehr richtig verriegeln. Und vergessen Sie nicht: Ein gekipptes Fenster ist für Einbrecher ein offenes Fenster - egal ob RC2 oder RC6. Die Kippfunktion ist kein Sicherheitsmerkmal. Sie ist ein Risiko.
2. Ersetzen Sie alle Fenster mit RC1N oder RC2N sofort durch RC2.
3. Für Erdgeschoss, Balkon und Dachterrasse: Wählen Sie RC3.
4. Lassen Sie die Montage von einem zertifizierten Handwerker durchführen - mit Nachweis der Verankerung.
5. Schmieren Sie die Beschläge zweimal im Jahr.
6. Kippen Sie Fenster nicht, wenn Sie nicht zu Hause sind.
Die Zahlen sprechen für sich: 2018 hatten nur 28 % der deutschen Haushalte Fenster mit mindestens RC2. 2023 sind es 42 %. Und bis 2025 wird die Nachfrage nach RC3 um 25 % steigen - weil die Einbruchszahlen weiter ansteigen. Wer jetzt nicht handelt, zahlt später - mit Sicherheit.
RC2 hat Sicherheitsverglasung (P4A, 10 mm) und einen verstärkten Rahmen. RC2N hat keine Sicherheitsverglasung - nur der Rahmen muss drei Minuten halten. RC2N ist kein echter Einbruchschutz, sondern ein billiger Ersatz. Kaufen Sie niemals RC2N, wenn Sie echte Sicherheit wollen.
Ja, RC2 ist der offizielle Mindeststandard für private Wohngebäude, empfohlen von Polizei und BKA. Es hält drei Minuten gegen einfache Werkzeuge - und das reicht, um 85 % der Einbrecher abzuschrecken. Für Erdgeschossfenster, Balkontüren oder Dachterrassen sollte man jedoch RC3 wählen.
Nein, man kann bestehende Fenster nicht einfach auf eine höhere RC-Klasse nachrüsten. Die Klasse bezieht sich auf das gesamte System: Glas, Rahmen, Beschläge, Verankerung. Nur ein komplett neues Fenster mit entsprechender Zertifizierung bringt den sicheren Schutz. Ein Austausch ist nötig.
Ein RC3-Fenster ist nur so sicher wie seine Befestigung. Wenn die Bolzen zu kurz sind oder nicht richtig in den Mauerwerk verankert werden, kann ein Einbrecher das Fenster einfach heraushebeln - egal wie stabil es ist. Die Verankerung muss mindestens 80 mm (RC2) oder 100 mm (RC3) lang sein. Das muss dokumentiert werden.
Ja, besonders RC3-Fenster sind schwerer zu öffnen und zu schließen, weil sie mehrfach verriegelt sind und schwereres Glas haben. Das ist Absicht - es soll schwerer sein, sie zu öffnen, auch für Sie. Die meisten Nutzer gewöhnen sich daran. Aber es ist wichtig, dass die Beschläge regelmäßig geschmiert werden, damit sie nicht verhaken.