Energieberatung fördern: Kostenlos oder mit Zuschuss fürs Haus - So funktioniert die BAFA-Förderung 2025
20 Okt
von Marlene Wiesner 0 Kommentare

Wenn du dein Haus sanieren willst, aber nicht weißt, wo du anfangen sollst, dann ist eine Energieberatung dein erster und wichtigster Schritt. Und guter News: In Deutschland kannst du diese Beratung fast komplett kostenlos bekommen - mit Zuschuss vom Staat. Kein Witz. Das BAFA zahlt bis zu 650 Euro für die Beratung deines Einfamilienhauses. Das ist mehr als die Hälfte des normalen Preises. Aber nur, wenn du alles richtig machst.

Wie funktioniert die Förderung wirklich?

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ist das Programm, das dir das Geld gibt. Verwaltet wird es vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Seit 2025 zahlt das BAFA 50 % der Kosten für eine Energieberatung - maximal 650 Euro bei Einfamilienhäusern. Bei Mehrfamilienhäusern sind es bis zu 850 Euro. Das bedeutet: Wenn dein Energieberater 1.300 Euro verlangt, bekommst du 650 Euro zurück. Du zahlst nur die andere Hälfte. Und das ist oft weniger, als du für eine neue Heizungspumpe ausgibst.

Doch es gibt eine wichtige Bedingung: Der Berater muss zertifiziert und in der offiziellen BAFA-Liste eingetragen sein. Aktuell sind das über 14.000 Berater in Deutschland. Du findest sie auf der BAFA-Website. Kein Zufallsberater. Kein Handwerker, der sich selbst als Energieberater bezeichnet. Nur wer offiziell zugelassen ist, darf den Zuschuss beantragen.

Was genau macht ein Energieberater?

Es geht nicht nur um ein paar Fragen und ein Blatt Papier. Eine echte Energieberatung dauert 6 bis 8 Stunden und umfasst mindestens zwei Besuche vor Ort. Der Berater prüft deine Wände, deine Fenster, deine Heizung, deine Lüftung - alles. Er misst den Wärmeverlust, analysiert deine Stromrechnungen, schaut, wo Luft entweicht. Danach gibt er dir einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) - ein detailliertes Konzept, das sagt: Was lohnt sich zuerst? Was bringt die größte Ersparnis? Und was kannst du später nachholen?

Der iSFP ist kein bloßer Vorschlag. Er ist ein offizielles Dokument, das dir später bei der Sanierung sogar mehr Geld bringt. Denn wenn du den iSFP hast, bekommst du bei späteren Sanierungsmaßnahmen - etwa bei der Heizungserneuerung oder der Dämmung - einen Bonus von 5 Prozentpunkten. Das heißt: Statt 15 % Förderung bekommst du 20 %. Das ist kein kleiner Unterschied. Bei einer Heizung, die 20.000 Euro kostet, sind das 1.000 Euro mehr, die der Staat übernimmt.

Warum ist der iSFP so wichtig?

Früher hat jeder Berater etwas anderes empfohlen. Einmal hieß es: Dach dämmen. Ein andermal: Fenster tauschen. Heute gibt es einen Standard. Der iSFP ist wie eine Checkliste, die alle Berater befolgen müssen. Das macht die Beratung fairer und vergleichbarer. Du kannst nicht mehr einfach einen Berater wählen, der dir das teuerste Angebot verkaufen will. Der iSFP zwingt ihn, dich objektiv zu beraten.

Studien zeigen: Wer einen iSFP hat, macht tatsächlich Sanierungen. 78 % der Hausbesitzer, die einen iSFP erhalten haben, haben mindestens eine der empfohlenen Maßnahmen umgesetzt. Ohne iSFP? Nur 31 %. Das ist der Unterschied zwischen einem Zettel im Briefkasten und einem Plan, dem du folgen kannst.

Hausbesitzer hält einen leuchtenden Sanierungsplan, während energieeffiziente Maßnahmen um ihn herum aktiviert werden.

Was du unbedingt vermeiden musst

Der größte Fehler, den Hausbesitzer machen: Sie beginnen mit der Sanierung, bevor sie die Beratung haben. Das ist ein schwerer Fehler. Der Staat zahlt nur, wenn die Beratung vor der Sanierung stattfindet. Wenn du schon die Fenster eingebaut hast, bevor du den Berater hattest, dann bekommst du keinen Cent. Keine Ausnahme. Keine Gnade. Das hat das BAFA streng festgelegt.

Im ersten Halbjahr 2025 wurden 17 % aller Anträge abgelehnt - nur weil die Sanierung schon begonnen hatte. Das ist kein kleiner Betrag. Das sind oft tausende Euro, die du einfach verschenkst. Also: Beratung zuerst. Dann Plan. Dann Baubeginn. Punkt.

Wie du den Antrag richtig stellst

Der Antrag läuft online über das BAFA-Portal. Aber hier liegt der Hase im Pfeffer: Die Unterlagen sind kompliziert. Viele Leute brauchen drei Versuche, bis alles passt. Du brauchst: die Rechnung des Beraters, den iSFP, deine persönlichen Daten, den Nachweis der Gebäudeeigentümerschaft, und eine Unterschrift vom Berater, dass alles korrekt ist.

Die Bearbeitungszeit dauert durchschnittlich 42 Tage. Einige warten sogar 6 bis 8 Wochen. Wenn du im Herbst 2025 anträgst - wenn viele Leute gleichzeitig auf das Geld warten - kann es noch länger dauern. Also: Plane früh. Hole dir den Zuschuss, bevor du mit dem Bauen beginnst.

Wenn du dich nicht auskennst, kannst du auch einen Service-Anbieter wie Enter oder Energieeffizienz Profi beauftragen. Die machen dir den Antrag komplett ab. Für 99 bis 149 Euro. Das ist mehr als die Hälfte des Zuschusses, aber du sparst dir Zeit, Stress und den Ärger mit einem abgelehnten Antrag. Die Stiftung Warentest hat das in ihrem August-Test bestätigt: Wer den Service nutzt, hat eine höhere Erfolgsquote.

Steuerbonus oder BAFA-Förderung - was ist besser?

Es gibt eine andere Möglichkeit: den Steuerbonus für energetische Sanierungen. Der gibt dir 20 % der Sanierungskosten als Steuerrückerstattung - aber nur über drei Jahre. Und nur, wenn du Einkommensteuer zahlst. Das klingt gut, aber es ist nicht dasselbe.

Bei der BAFA-Förderung bekommst du das Geld direkt - als Zuschuss. Du zahlst nicht erst, dann wartest du drei Jahre auf die Rückerstattung. Du bekommst den Betrag vorab. Und bei Heizungstausch kann der BAFA-Zuschuss bis zu 70 % der Kosten übernehmen. Der Steuerbonus gibt dir nur 20 %. Da ist kein Vergleich.

Wichtig: Du kannst nur eines von beiden nutzen. Entweder BAFA oder Steuerbonus. Nicht beides. Also: Wenn du eine neue Heizung willst und die Förderung brauchst, nimm die BAFA-Förderung. Sie ist direkter, höher und schneller.

Digitaler BAFA-Antragsbildschirm mit genehmigtem Zuschuss und Sanierungs-Icons in der Luft schwebend.

Was passiert mit den Fördermitteln 2025?

Es gibt ein Problem: Die Bundesregierung hat das Budget für energetische Sanierungen um fast 2 Milliarden Euro gekürzt. Das heißt: Der Topf ist kleiner. Experten warnen: Es könnte zu Förderstopps kommen, besonders im Herbst, wenn viele Anträge eintreffen. Bis September 2025 sind die Mittel gesichert - dank einer überplanmäßigen Verpflichtungsermächtigung von 1,22 Milliarden Euro. Aber danach? Niemand weiß es.

Das bedeutet: Wenn du jetzt eine Energieberatung brauchst, zögere nicht. Hole dir den Zuschuss, solange er noch da ist. Die Beratung ist kostenlos - fast. Und wenn du sie hast, kannst du später auch die Sanierung planen, ohne Angst vor einem Förderstopp zu haben.

Was sagen Nutzer?

Die Bewertungen beim BAFA sind gemischt. 3,8 von 5 Sternen auf Trustpilot. Viele loben die hohe Förderhöhe und die professionelle Beratung. Ein Nutzer schreibt: "Die 650 Euro haben meine Beratungskosten fast komplett abgedeckt. Der Berater hat mir gezeigt, wo ich wirklich sparen kann - und wo nicht. Das war Gold wert." Aber es gibt auch Ärger. Viele klagen über die langen Wartezeiten. 62 % der Nutzer auf Google Reviews sagen, sie mussten 6 bis 8 Wochen warten. Andere beschweren sich über die komplizierten Unterlagen: "Ich habe drei Anläufe gebraucht. Keiner hat mir gesagt, was fehlt. Das ist frustrierend." Der iSFP-Bonus ist aber fast überall ein Highlight. Wer ihn hat, sagt: "Ohne den Bonus hätte ich nie die Heizung getauscht. Das waren 1.200 Euro mehr, die der Staat übernommen hat. Das hat den Ausschlag gegeben."

Was du jetzt tun solltest

Wenn du dein Haus sanieren willst, dann mach jetzt diesen Schritt:

  1. Gehe auf die BAFA-Website und suche einen zertifizierten Energieberater in deiner Region.
  2. Buch einen Termin - nicht später als Ende November 2025.
  3. Lass dir den iSFP erstellen - das ist der Schlüssel für mehr Förderung später.
  4. Stelle den Antrag auf Zuschuss - sofort nach der Beratung.
  5. Warte auf die Zusage - und erst dann beginne mit der Sanierung.

Du brauchst kein Ingenieur zu sein. Du brauchst nur einen Plan. Und der Plan beginnt mit einer Energieberatung. Die ist nicht nur kostenlos - sie ist die einzige Chance, deine Sanierung richtig zu machen. Ohne sie läufst du Gefahr, Geld zu verschwenden. Mit ihr bekommst du nicht nur Zuschüsse - sondern auch eine echte Zukunft für dein Haus.

Marlene Wiesner

Marlene Wiesner

Ich bin Tischlerin mit über 20 Jahren Erfahrung und spezialisiere mich auf Innentüren. Neben meiner handwerklichen Tätigkeit schreibe ich leidenschaftlich gerne über meine Projekte und teile Tipps und Tricks.

Tischlerei Innentüren Einblick