Badewanne oder Dusche? Die richtige Wahl bei der Badrenovierung 2025
7 Dez
von Antoinette Adam 0 Kommentare

Wenn du dein Badezimmer renovierst, stehst du vor einer der wichtigsten Entscheidungen: Badewanne oder Dusche? Es geht nicht nur um Ästhetik oder persönlichen Geschmack. Es geht um deinen Alltag, deine Sicherheit, deine Rechnungen und deine Zukunft. Viele Menschen entscheiden sich aus Gewohnheit für die Badewanne - aber die Zahlen zeigen: Wer heute neu baut oder renoviert, wählt meist die Dusche. Und das aus gutem Grund.

Warum die Dusche die bessere Wahl für die meisten ist

Stell dir vor, du stehst morgens unter der Dusche. Du brauchst sechs Minuten, hast dein Wasser sparsam im Griff, und bist danach wach und frisch. Ein Vollbad dagegen dauert mindestens 20 Minuten - und verbraucht bis zu 180 Liter Wasser. Das ist mehr als ein ganzer Eimer. Selbst wenn du nur eine halbe Wanne füllst, bist du bei 120 Litern. Mit einem modernen wassersparenden Duschkopf bekommst du die gleiche Wirkung mit nur 60 bis 80 Litern. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, das spart auch Geld. Die RheinEnergie AG hat berechnet: Eine 8-minütige Dusche verbraucht 3,6 kWh Energie, ein Vollbad dagegen 6 kWh. Das sind fast 40 Prozent mehr Strom für das Bad.

Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. In einem kleinen Badezimmer von weniger als 5 Quadratmetern ist eine Badewanne fast immer ein Luxus, den du dir nicht leisten kannst. Eine Duschkabine braucht nur 1 bis 2 Quadratmeter. Eine Badewanne braucht mindestens 1,5 Meter Länge und 70 Zentimeter Breite - das sind 2 bis 4 Quadratmeter Platz, die du sonst für Waschbecken, Toilette oder Regal nutzen könntest. Wer heute in einer Wohnung lebt, die nicht größer als 40 Quadratmeter ist, braucht jeden Zentimeter.

Die Wahrheit über Badewannen: Was du nicht hören willst

Es gibt viele Mythen über Badewannen. Einer der häufigsten: „Ein Bad entspannt besser.“ Das stimmt - aber nur, wenn du wirklich Zeit hast. Wer jeden Tag arbeitet, Kinder hat oder sich nachts kaum ausruhen kann, braucht keine 30 Minuten zum Einweichen. Er braucht schnelle, effiziente Lösungen. Und hier kommt die Realität: Eine Badewanne ist ein Wartungsproblem. Acryl-Wannen reißen nach 8 bis 10 Jahren. Die Reparatur kostet durchschnittlich 280 Euro. Die Abdichtung unter der Wanne wird mit der Zeit porös - und dann kommt Schimmel. Die Reinigung ist 30 bis 40 Prozent aufwändiger als bei einer Dusche. Du musst nicht nur die Fliesen putzen, sondern auch die Wannenränder, die Armaturen, den Überlauf. Und wer hat Lust, das jeden Monat zu tun?

Doch der größte Nachteil ist die Sicherheit. Die Deutsche Rentenversicherung hat es 2023 klar gesagt: Ein Badewanneneinstieg erhöht das Sturzrisiko bei Menschen über 55 um das 3,2-Fache. Ein 68-jähriger Nutzer aus dem Forum badratgeber24.de schreibt: „Seit ich auf eine bodenebene Dusche umgestiegen bin, habe ich keine Angst mehr.“ Vorher war er zweimal aus der Wanne gerutscht. Das ist kein Einzelfall. Die Deutsche Gesellschaft für Barrierefreies Bauen empfiehlt ab 2025 für alle Sanierungen den Verzicht auf Badewannen - und das aus gutem Grund.

Was ist mit Familien? Kann man ohne Badewanne leben?

Ja. Und zwar besser als du denkst. Viele Eltern glauben, Kinder brauchen eine Badewanne - weil man sie dort baden kann. Aber das ist ein Mythos aus den 90ern. Heute gibt es spezielle Badeeinsätze, die in jede Dusche passen. Die sind günstig, sicher und hygienisch. Du kannst dein Baby in einer flachen Duschwanne baden - mit einem rutschfesten Boden und einer Handstütze. Und wenn du zwei Kinder hast? Dann badest du sie nacheinander. Zwei Mal zehn Minuten Dusche sind schneller und weniger stressig als eine halbe Stunde, in der du versuchst, das eine Kind vom anderen fernzuhalten.

Und dann gibt es die Duschbadewanne. Das ist kein Luxus-Produkt mehr. Es ist eine praktische Lösung. Eine Wanne mit einer senkrechten Wandneigung, die es ermöglicht, aufrecht zu duschen. Sie braucht nur 1,5 Quadratmeter - weniger als eine klassische Badewanne. Und sie wird immer beliebter: Eine Umfrage von badheld.com unter 500 Familien ergab, dass 76 Prozent sie als „beste Lösung für Familien“ bewerten. Du hast die Wahl: Baden, wenn du willst. Duschen, wenn du es brauchst.

Kompaktes Badezimmer mit Duschkabine und Kind im herausnehmbaren Badeeinsatz, Eltern baden gemeinsam.

Barrierefreiheit: Warum das deine Zukunft ist

Du bist jung? Gut. Aber was ist mit deinem Partner, deinen Eltern, deinen Kindern, wenn sie älter werden? Oder wenn du mal krank bist? Die Zukunft ist nicht abstrakt - sie ist heute schon da. Die EU-Energieeffizienzrichtlinie 2023/42/EU schreibt ab 2025 für alle Neubauten wassersparende Duschköpfe mit max. 9 Liter pro Minute vor. Das ist kein Vorschlag - das ist Gesetz. Und die DIN-Normen für barrierefreies Wohnen fordern ab 2025 bodenebene Duschen in allen Sanierungen, die mehr als 50 Prozent der Fläche betreffen.

Was bedeutet das für dich? Wenn du jetzt eine Badewanne einbaust, machst du dein Badezimmer in 10 Jahren unbrauchbar für ältere Menschen. Eine bodenebene Dusche hingegen bleibt nutzbar - für dich, für deine Eltern, für deine Kinder. Die Kosten? Sie liegen bei 1.500 bis 4.000 Euro - je nach Ausstattung. Das klingt viel, aber vergleiche das mit den Folgekosten: Eine Sturzverletzung im Bad kostet durchschnittlich 12.000 Euro an Behandlung und Pflege. Und das ist nicht nur Geld. Es ist Angst. Es ist Verlust der Selbstständigkeit.

Die Kosten: Was du wirklich bezahlst

Ein klassisches Acryl-Badewanne kostet im Schnitt 1.200 Euro. Eine hochwertige Duschwanne mit bodenebener Einbauvariante liegt bei 1.850 Euro. Das hört sich nach mehr an - aber das ist nur die Anschaffung. Rechne die Folgekosten mit ein: Energie, Wasser, Reinigung, Reparaturen, Sicherheitsrisiken. Eine Dusche spart über 20 Jahre bis zu 27 Prozent CO2-Emissionen gegenüber einer Badewanne. Das ist nicht nur gut für den Planeten - das ist gut für deine Geldbörse.

Und was ist mit der Installation? Eine Dusche mit bodenebener Einbauweise ist technisch aufwendiger - das stimmt. Aber nur, wenn du sie falsch machst. 37 Prozent aller Reklamationen bei Duschen kommen von schlechter Abdichtung. Das liegt nicht an der Dusche - sondern an der Handwerkerwahl. Wähle einen Profi, der Erfahrung mit Fliesenabdichtung hat. Die Mindestneigung der Duschwanne muss 2 Prozent betragen, maximal 3 Prozent. Sonst steht das Wasser. Das ist kein Hexenwerk - das ist Standard.

Vergleich: alte, beschädigte Badewanne links vs. moderne, energiesparende Dusche rechts mit Zukunftssymbolik.

Die Zukunft ist klar: Duschen gewinnt

Der Markt sagt es: 1995 war die Badewanne noch die Standardlösung. 2015 war sie noch bei 58 Prozent der Neubauten. 2023 ist sie nur noch bei 27 Prozent. Die Dusche hat 73 Prozent Marktanteil. Bis 2030 wird sie auf 82 Prozent steigen. Das ist kein Trend - das ist eine Transformation. Die alten Badezimmer mit Wannen werden zu Museen. Die neuen Badezimmer sind effizient, sicher, nachhaltig und barrierefrei.

Wenn du jetzt renovierst, entscheidest du nicht nur für heute. Du entscheidest für die nächsten 20 Jahre. Und du entscheidest, ob du in deinem eigenen Zuhause alt werden kannst - ohne Angst, ohne Hilfe, ohne Stürze.

Wähle die Dusche. Nicht weil sie modern ist. Sondern weil sie besser ist. Für dich. Für deine Familie. Für die Zukunft.

Soll ich meine Badewanne rausnehmen und eine Dusche einbauen?

Ja, wenn du Platz sparst, Wasser und Energie sparen willst, oder wenn du oder jemand in deinem Haushalt älter wird. Eine bodenebene Dusche ist sicherer, hygienischer und kostet langfristig weniger. Wenn du Kinder hast, kannst du mit einem Badeeinsatz in der Dusche baden - das ist praktischer als eine Wanne mit hohem Rand.

Ist eine Duschbadewanne eine gute Lösung für Familien?

Ja, besonders für Familien mit kleinen Kindern. Eine Duschbadewanne kombiniert beide Funktionen: Du kannst duschen wie gewohnt - und wenn du willst, die Wanne füllen und dein Kind darin baden. Sie braucht nur 1,5 Quadratmeter Platz und wird von 76 Prozent der befragten Familien als beste Lösung bewertet.

Was kostet eine bodenebene Dusche?

Die Materialkosten liegen zwischen 1.500 und 4.000 Euro, je nach Qualität der Fliesen, Abdichtung und Duschwanne. Die Installation ist teurer als eine einfache Wanne, weil sie präzise Neigung und Abdichtung erfordert. Aber die langfristigen Vorteile - weniger Wasser, weniger Energie, weniger Reparaturen - machen es wert.

Warum reißen Badewannen nach einigen Jahren?

Acryl-Wannen sind zwar leicht und günstig, aber sie dehnen sich mit Temperaturwechseln aus und ziehen sich wieder zusammen. Nach 8 bis 10 Jahren entstehen Risse - besonders an den Ecken oder wo die Armaturen befestigt sind. Die Reparatur kostet durchschnittlich 280 Euro, oft ist aber nur ein Austausch sinnvoll.

Ist eine Dusche wirklich umweltfreundlicher?

Ja. Eine Dusche mit wassersparendem Kopf verbraucht 60-80 Liter pro Nutzung, ein Vollbad 150-180 Liter. Die Herstellung einer Acryl-Wanne verursacht bis zu 300 kg CO2, eine Duschwanne nur 80 kg. Über 20 Jahre ist der CO2-Fußabdruck einer Dusche 27 Prozent niedriger - selbst bei täglicher Nutzung.

Was ist mit Wellness und Entspannung? Braucht man eine Badewanne dafür?

Nicht unbedingt. Moderne Wellness-Duschen mit integrierter LED-Beleuchtung, Duftdiffusoren und Massagedüsen bieten eine ähnliche Entspannung - ohne den hohen Einstieg. Und wenn du wirklich ein Bad willst: Ein Badewanneneinsatz in der Dusche ist günstig und sicher. Die meisten Menschen nutzen ihre Wanne doch nur einmal pro Woche - die Dusche dient dem täglichen Bedarf.

Was du jetzt tun solltest

Wenn du planst, dein Bad zu renovieren, mache drei Dinge:

  1. Miss deine Raummaße genau - besonders die Breite und Tiefe. Wenn du weniger als 4 Quadratmeter hast, ist eine Badewanne keine Option.
  2. Frage deine Handwerker nach Erfahrung mit bodenebener Dusche und Abdichtung. Frag nach Referenzen. Eine schlechte Abdichtung ist die häufigste Ursache für Schimmel - und das ist teuer.
  3. Wähle eine Duschwanne mit mindestens 2 Prozent Neigung und wassersparendem Duschkopf (max. 9 Liter/Minute). Das ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben - es ist klug.

Dein Badezimmer ist kein Luxusobjekt. Es ist dein sicherer Ort. Dein Ort der Erholung. Dein Ort der Routine. Mach es so, dass es dich nicht belastet - sondern unterstützt. Die Dusche ist nicht nur die moderne Wahl. Sie ist die vernünftige Wahl.

Antoinette Adam

Antoinette Adam

Ich bin Tischlermeisterin mit eigener Werkstatt in Innsbruck und fertige maßgefertigte Möbel und Innenausbauten. Neben meiner Arbeit schreibe ich gerne über immobilienbezogene Themen aus handwerklicher Perspektive. Ich liebe es, technische Details verständlich zu erklären.

Tischlerei Innentüren Einblick