Neues Haus kaufen oder renovieren? Kosten‑ und Nutzen‑Check für 2025
13 Okt
von Marlene Wiesner 1 Kommentare

Kostenrechner für Hauskauf oder Renovierung

Kostenvergleich Neubau vs. Renovierung

Mit diesem Rechner können Sie Ihre persönlichen Kosten für einen Neubau oder die Renovierung berechnen und die Unterschiede zwischen beiden Optionen visuell vergleichen.

Neubau-Kalkulator
Renovierung-Kalkulator

Vergleichsergebnis

Neubau

Baukosten (3.000 €/m²):

Nebenkosten (20%):

Förderung (-):

Gesamtkosten:

Bauzeit: 12-18 Monate

Renovierung

Sanierungskosten (1.500 €/m²):

Nebenkosten (20%):

Förderung (-):

Gesamtkosten:

Bauzeit: 6-12 Monate

Kostenvergleich

Wichtige Fakten auf einen Blick

  • Neubau kostet im Schnitt 3.000€/m², Renovierung etwa 1.500€/m².
  • Gesamtkosten inkl. Nebenkosten: Neubau 20‑30% höher.
  • Bauzeit: Neubau 12‑18Monate, Renovierung 6‑12Monate.
  • Energieeffizienz: Neubau meist Energie‑A‑Standard, Renovierung kann mit Förderprogramme (KfW‑Effizienzhaus‑Standard) nachgerüstet werden.
  • Risiko: Neubau - Planungs‑ und Genehmigungsrisiko, Renovierung - Altbestand‑Unsicherheit.

Sie stehen vor der Entscheidung: ein frisch gebautes Eigenheim kaufen oder das alte Familienhaus aufpeppen? Die Wahl hängt von vielen Zahlen, aber auch von persönlichen Zielen ab. In diesem Beitrag wird Schritt für Schritt erklärt, welche Kostenpositionen Sie berücksichtigen müssen, wo versteckte Fallen lauern und welche Förderungen Ihnen das Geld leichter machen.

Kostenfaktoren beim Neubau

Ein Neubau ist der Bau eines völlig neuen Wohngebäudes auf einem freien Grundstück umfasst mehrere Ebenen:

  • Grundstückskosten: Lage‑abhängig stark variierend - in Lübeck kosten Baugrundstücke etwa 350€/m², in ländlichen Regionen rund 120€/m².
  • Baukosten pro Quadratmeter: 2025 liegt der Durchschnitt bei 3.000€/m² für ein schlüsselfertiges Haus (inkl. Rohbau, Haustechnik, Innenausbau).
  • Baunebenkosten: Architekten‑Honorar (ca. 10% der Baukosten), Genehmigungsgebühren (0,5% des Kaufpreises), Anschlusskosten für Strom, Wasser, Telekommunikation (je 5.000€‑10.000€).
  • Energie‑ und Nachhaltigkeitspaket: Wärmedämmung, Solarthermie, ggf. eine Ladestation - zusätzliche 80€/m².
  • Finanzierungskosten: Zinsbindung, Bereitstellungszinsen, Notarkosten (1,5% des Kaufpreises).

Rechnen Sie grob: 150m² Wohnfläche → 150×3.000€ = 450.000€ Baukosten. plus 50.000€ Baunebenkosten = rund 500.000€ Kaufpreis.

Kostenfaktoren bei der Renovierung

Eine Hausrenovierung ist die umfassende Modernisierung und Instandsetzung eines bestehenden Wohngebäudes ist oft günstiger, birgt aber eigene Risiken:

  • Bestandsaufnahme: Gutachter‑Kosten (ca. 1.000€‑2.000€) zur Ermittlung von Tragfähigkeit, Feuchtigkeit, Schadstoffen.
  • Sanierungskosten pro Quadratmeter: 1.200€‑1.800€ abhängig von Umfang (Dach, Fassade, Heizung, Sanitär).
  • Innenausbau: Küche, Bad, Fußböden - 800€‑1.200€ pro m².
  • Baunebenkosten: Genehmigungen für größere Eingriffe (2‑5% der Sanierungskosten), Aufräum‑ und Entsorgungskosten (ca. 10% der Bauleistung).
  • Förderungen: KfW‑Programme für energetische Sanierung (bis zu 40% der förderfähigen Kosten), BAFA‑Zuschüsse für Heizungstausch.

Beispiel: 150m² Altbau, Sanierung 1.500€/m² → 225.000€ + 30.000€ Nebenkosten = 255.000€ netto. Mit KfW‑Zuschuss von 30% (67.500€) reduziert sich die Eigenlast auf rund 187.500€.

Altbau zur Renovierung, Hälfte original, Hälfte modernisiert, Arbeiter und Förderungs‑Symbole.

Neubau vs. Renovierung - Vergleich

Kosten‑ und Nutzen‑Vergleich Neubau vs. Renovierung (Durchschnittswerte)
Aspekt Neubau Renovierung
Grundstück 250€/m² (je nach Lage) bestehendes - keine Kosten
Baukosten (€/m²) 3.000€ 1.500€
Gesamtkosten (für 150m²) ≈ 500.000€ ≈ 255.000€ (vor Förderung)
Bauzeit 12‑18Monate 6‑12Monate
Energieeffizienz EnEV‑A bis B (Standard) abhängig von Sanierungsgrad - mit KfW leicht A‑Standard
Flexibilität der Raumaufteilung voll flexibel eingeschränkt - Tragwerksgrenzen
Risiko Planungs‑/Genehmigungs‑ und Kostenüberschreitung Unerwartete Altbauschäden, Sanierungs‑Nachträge

Vor- und Nachteile im Überblick

Ein kurzer Blick auf die Plus‑ und Minuspunkte hilft, persönliche Prioritäten zu sortieren.

  • Neubau
    • + Moderne Grundrisse, energieeffiziente Bauweise, geringe Instandhaltung.
    • ‑ Höhere Anschaffungskosten, lange Wartezeiten bis zum Einzug.
  • Renovierung
    • + Günstiger, schneller einziehen, emotionale Bindung an altes Haus.
    • ‑ Unklare Bausubstanz, mögliche Überraschungen, eingeschränkte Grundrissgestaltung.

Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten

Geld vom Staat kann die Entscheidung stark beeinflussen. Wichtige Programme sind:

  • KfW‑Effizienzhaus‑Standard (Zinsgünstige Darlehen und Tilgungszuschüsse für energetische Sanierung) - bis zu 150.000€ pro Projekt.
  • BAFA‑Zuschuss (Förderung für den Austausch von Heizungsanlagen) - 30% der Kosten, maximal 20.000€.
  • Wohnungsbau‑KfW‑Programm (Direktzuschüsse für den Kauf von Neubaugrundstücken) - bis zu 30% der Grundstückskosten.

Finanzierungsmodelle:

  • Annuitätendarlehen - konstanter Monatsbetrag, Zinsbindung 5‑10Jahre.
  • Forward‑Darlehen - Zins für zukünftigen Neubau festlegen, sinnvoll bei steigenden Zinsen.
  • Baubetreuungskredite - Kurzfristige Finanzierung von Sanierungs‑ oder Bauphase.
Waage mit Modell‑Neubau und Altbau, Kosten‑, Zeit‑ und Risikosymbole.

Schritt‑für‑Schritt‑Rechner: Was kostet mich was?

  1. Ermitteln Sie die Wohnfläche (m²).
  2. Wählen Sie den Kostensatz: 3.000€/m² für Neubau, 1.500€/m² für Renovierung.
  3. Multiplizieren: Fläche×Kostensatz = Rohbau‑Kosten.
  4. Addieren Sie 20% Baunebenkosten (Architekt, Genehmigungen, Anschluss).
  5. Berücksichtigen Sie potenzielle Förderungen (z.B. 30% KfW‑Zuschuss).
  6. Setzen Sie den gewünschten Eigenkapitalanteil (mind. 20%).
  7. Berechnen Sie den Finanzierungsbedarf und prüfen Sie die monatliche Belastung (max. 35% des Nettoeinkommens).

Bei den Hausrenovierung Kosten kommt es besonders auf versteckte Aufwendungen an - z.B. Asbestentsorgung oder Statik‑Nachweise, die schnell 10‑15% des Budgets ausmachen können.

Häufige Fallen und Profi‑Tipps

  • Unterstützung durch Gutachter: Ohne fachliche Bewertung riskieren Sie teure Überraschungen.
  • Puffer einplanen: 10‑15%reserve für unvorhergesehene Arbeiten.
  • Energieeffizienz frühzeitig berücksichtigen: Nachträgliche Dämmung ist deutlich teurer.
  • Planungs‑ und Ausführungspartner auswählen: Referenzen prüfen, klare Vertragsklauseln über Nachträge.
  • Fördermittel nicht vergessen: Anträge oft erst nach Antragstellung, nicht nach Abschluss.

Entscheidungshilfe - Checkliste

  • Wie hoch ist Ihr Gesamtbudget inklusive Puffer?
  • Welcher Zeitrahmen ist realistisch für Ihre Lebenssituation?
  • Welchen Energie‑Standard streben Sie an?
  • Wie wichtig ist Ihnen individuelle Raumgestaltung?
  • Gibt es eine emotionale Bindung an das Altgebäude?
  • Haben Sie Zugang zu passenden Förderprogrammen?
  • Ist Ihr Eigenkapital ausreichend für die Anzahlung?

Wenn Sie mehr als die Hälfte der Fragen mit „Ja“ beantworten, könnte die Renovierung die bessere Option sein. Bei vielen „Nein“ und einem soliden Finanzierungsplan kann ein Neubau sinnvoll sein.

Häufig gestellte Fragen

Wie hoch sind typische Nebenkosten beim Hauskauf?

Nebenkosten liegen meist zwischen 10% und 15% des Kaufpreises. Sie umfassen Grunderwerbsteuer (ca. 6,5% in Schleswig‑Holstein), Notar‑ und Grundbuchgebühren (ca. 1,5%) sowie Maklerprovision (falls zutreffend, oft 3‑5%).

Lohnt sich eine energetische Sanierung langfristig?

Ja. Durch eine bessere Dämmung und moderne Heizung kann der Energieverbrauch um 30‑50% sinken. Kombiniert mit KfW‑Förderungen amortisiert sich die Investition meist innerhalb von 8‑12Jahren.

Welche Risiken gibt es beim Neubau?

Planungs‑ und Genehmigungsänderungen können zu Kostenüberschreitungen führen. Zudem besteht das Risiko von Bauverzögerungen durch Lieferengpässe (z.B. bei Fenstern) oder wetterbedingte Unterbrechungen.

Wie finde ich passende Förderprogramme?

Die KfW‑Website bietet eine Übersicht aller Programme. Regionale Förderbanken, z.B. die Förderbank Schleswig‑Holstein, haben zusätzliches lokales Baudarlehen. Ein Beratungsgespräch mit dem Energieberater lohnt sich, weil er die passende Kombination prüfen kann.

Kann ich ein Altbau‑Projekt in Teilphasen umsetzen?

Ja. Viele Eigentümer starten mit der energetischen Grundsanierung (Dach, Fassade, Heizung) und erledigen Innenausbau später. Finanzierungs‑ und Förderbedingungen erlauben das gestaffelte Vorgehen, solange jede Phase eigenständig beantragt wird.

Marlene Wiesner

Marlene Wiesner

Ich bin Tischlerin mit über 20 Jahren Erfahrung und spezialisiere mich auf Innentüren. Neben meiner handwerklichen Tätigkeit schreibe ich leidenschaftlich gerne über meine Projekte und teile Tipps und Tricks.

1 Kommentare

Germán Dollinger

Germán Dollinger

Wenn man die Entscheidung zwischen Neubau und Renovierung philosophisch betrachtet, erkennt man sofort die Dualität von Schöpfung und Wiederbelebung. Der Neubau steht für das reine, unverfälschte Potential, das aus dem Nichts entsteht – fast schon ein Akt göttlicher Kreativität. Die Renovierung hingegen ist ein Akt der Respekts, ein Dialog mit der Geschichte des Gebäudes, das uns lehrt, dass nichts wirklich neu ist, sondern immer nur transformiert wird. Deshalb, liebe Mitdiskutanten, sollten wir nicht nur die reinen Zahlen, sondern das dahinterliegende Narrativ wägen. Ich plädiere dafür, dass jede Wahl das Herz des Eigentümers reflektiert und nicht allein das Portemonnaie.

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