Tischlerei Innentüren Einblick
In welcher Reihenfolge saniert man ein Haus? Kosten clever planen
18 Apr
von Marlene Wiesner 0 Kommentare

Wer jemals ein altes Haus renoviert hat, weiß: Einfach drauflos werkeln kann ganz schön ins Auge gehen. Fängt man am falschen Ende an, wird’s schnell doppelt so teuer oder dauert ewig. Reihenfolge ist das A und O, sonst macht man Arbeit und Material im schlimmsten Fall nochmal.

Ganz ehrlich, ich hab mit meinem Johann beim ersten Mal gedacht, Hauptsache wir legen los. Großer Fehler! Wir haben zuerst die Wände gestrichen – und was kam? Später mussten wegen der alten Rohre Wände wieder aufgestemmt werden. Die Farbe war natürlich verloren. Dieses Chaos spare ich dir: Es gibt einen klaren Ablauf, an den man sich wirklich halten sollte.

Die Grundregel: Immer von außen nach innen und von oben nach unten. Also zuerst Dach, Fenster und Fassade, dann erst an den Innenausbau denken. Die Haustechnik kommt, bevor du an hübsche Tapeten denkst. Und: Wer die Reihenfolge einhält, spart nicht nur Nerven, sondern auch richtig viel Geld.

Warum die Reihenfolge so wichtig ist

Beim Haus sanieren geht es nicht darum, bloß irgendwas zu machen. Du musst wissen: Viele Arbeiten bauen direkt aufeinander auf. Ist die falsche Sache zuerst dran, stehst du später im wortwörtlichen Schlamm. Ein häufiges Beispiel ist das Dämmen der Fassade, bevor die Fenster gemacht wurden – dann passen die alten Fenster gar nicht mehr richtig und die ganze Dämmung muss wieder weg. Das frisst Zeit, Nerven und vor allem Geld.

Laut dem Verband Privater Bauherren führen falsche Reihenfolgen sogar dazu, dass rund 20 Prozent der Sanierungskosten in Deutschland durch unnötige Nacharbeiten entstehen. Klar, niemand zahlt gerne doppelt.

„Koordination und richtige Reihenfolge bei der Sanierung sparen bares Geld, verhindern Bauschäden und bringen ein schnelleres Ergebnis.“ – Expertenrat vom Verband Privater Bauherren

Damit du nicht in diese Kostenfalle tappst, muss ein klarer Ablauf her. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum die Reihenfolge so entscheidend ist:

  • Zeit sparen: Nur wer keine Arbeit doppelt ausführt, kommt effektiv voran. Wer zum Beispiel erst die Elektrik neu macht und dann den Estrich erneuert, spart sich das nochmalige Öffnen des Bodens.
  • Mehr Qualität: Viele Materialien vertragen Feuchtigkeit gar nicht – macht man etwa den Innenausbau, bevor das Dach wirklich dicht ist, hast du später Schimmel oder faule Stellen.
  • Weniger Stress: Ein klarer Plan sorgt für das gute Gefühl, dass man an alles gedacht hat. Das hilft auch, Handwerker besser zu koordinieren und Angebote zu vergleichen.

Schau mal, wie schnell sich falsche Reihenfolge am Geldbeutel bemerkbar macht:

Sanierungsschritt Kosten bei falscher Reihenfolge Kosten bei richtiger Reihenfolge
Elektrik erneuern vor Estrich +2.000 € Keine Zusatzkosten
Fenster nach Dämmung +1.500 € Keine Zusatzkosten
Innenausbau vor Dachsanierung +3.000 € (Schäden/Wiederholung) Keine Zusatzkosten

Die richtige Reihenfolge hilft also nicht nur deinem Zeitplan, sondern schont auch ganz konkret das Budget. Fang erst gar nicht an zu improvisieren – ein einfacher Ablauf spart richtig viel Ärger.

Große Schritte: Von außen nach innen

Die wichtigste Regel, wenn du ein Haus sanieren willst: Starte draußen und arbeite dich Schritt für Schritt nach innen vor. Klingt banal, ist aber total entscheidend für eine erfolgreiche Renovierung. Und ja, das spart im Nachhinein richtig viel Zeit und Geld. Niemand hat Lust, nach dem Innenausbau nochmal Dreck, Staub oder Feuchtigkeit ins Haus zu schleppen.

Hier kommt eine typische Reihenfolge, die Hand und Fuß hat:

  1. Dach: Schau dir immer zuerst das Dach an. Ist es undicht, kommt Nässe rein und der Rest deiner Arbeit ist hin. Zum Beispiel kostet eine neue Dacheindeckung laut Verbraucherzentrale aktuell (2024) im Schnitt 60 bis 120 Euro pro Quadratmeter. Wer hier spart, zahlt später oft doppelt.
  2. Fassade und Außenwände: Danach die Fassade checken und dämmen. Eine alte Fassade kann immens Wärme verlieren lassen und treibt die Sanierungskosten auf Dauer in die Höhe. Außenputz und Dämmung helfen gegen Feuchtigkeit und Schimmel.
  3. Fenster und Türen: Dann kommen die Fenster dran – alte Fenster sind echte Energiefresser. Nach einer Fenstererneuerung lassen sich bis zu 20 % Heizkosten sparen. Aber: Setze neue Fenster nicht rein, bevor Dach und Fassade fertig sind. Sonst riskierst du Schäden durch Feuchtigkeit oder Schmutz.
  4. Innenarbeiten: Erst wenn außen alles safe ist, dann an die Innenarbeiten wie Haustechnik (Heizung, Elektrik, Wasserleitungen) denken – das erspart dir doppelte Kosten und Ärger.

Wo viele sich vertun: Sie schätzen die Kosten falsch ein und vergessen oft die versteckten Positionen bei einer Altbausanierung. Kurz ein Beispiel als Tabelle, damit du ein Gefühl bekommst:

SanierungsschrittTypische Kosten pro m²
Dachsanierung60–120 Euro
Fassadendämmung90–120 Euro
Fenstertausch500–900 Euro je Fenster

Wenn du diese Reihenfolge einhältst, steigt die Chance, dass auch die weiteren Sanierungskosten kalkulierbar bleiben. Das ist beim Haus sanieren echt Gold wert.

Typische Kostenfallen erkennen

Typische Kostenfallen erkennen

Wenn’s um Sanierungskosten geht, kann echt fast überall was schiefgehen. Die meisten Leute unterschätzen, wie viel Geld im Detail stecken kann. Die fiesen Fallen lauern nämlich oft da, wo man gar nicht rechnet. Deshalb lohnt sich ein genauer Blick auf ein paar typische Stolperfallen.

  • Unentdeckte Bauschäden: Alte Häuser haben oft undichte Dächer, feuchte Keller oder Schimmel. Viele Schäden sieht man erst, wenn die Sanierung läuft. Wer hier kein Gutachten machen lässt, muss am Ende tiefer in die Tasche greifen.
  • Falsche Reihenfolge bei Gewerken: Wer z.B. neue Fenster vor der Fassadensanierung einbaut, muss später nachbessern. Das kostet nicht nur Zeit, sondern auch ordentlich Extrakohle.
  • Unklare Haustechnik: Wasser- und Stromleitungen liegen oft versteckt. Muss nachträglich wieder aufgestemmt werden, explodieren die Sanierungskosten. Ein kompletter Plan vorab spart enorm Stress und Geld.
  • Selbstüberschätzung: Manche packen alles selbst an, auch wenn’s gar nicht ihr Gebiet ist. Klar, Eigenleistung spart – aber schlechte Arbeit muss man am Ende doch teuer von Profis ausbessern lassen.
  • Zu knapp kalkuliert: Die Faustregel: Immer zehn bis zwanzig Prozent Puffer einplanen. Beim Altbau kommt eh immer etwas Unerwartetes raus.

So sieht das dann wirklich aus (hier ein kleiner Überblick, wo viele Kosten ausufern):

KostenfalleTypischer Mehrpreis
Verdeckte Leitungenbis zu 4.000 € extra
Schadhafte Dämmung1.500 – 8.000 € Nachbesserung
Nachträgliche Gutachten500 – 2.500 €
Falsche Fenstermontage1.000 – 3.800 €

Mein Tipp: Lieber einmal zu viel mit Experten reden, als später das teure Erwachen haben. Plan lieber großzügig und hake bei jeder Hausrenovierung nach, was alles wirklich gemacht werden muss.

Praktische Tipps für die Umsetzung

Damit die Hausrenovierung ohne Stress abläuft und nicht unnötig teuer wird, gibt es ein paar erprobte Tricks, auf die du achten solltest. Zuerst: Setz dich hin und mach einen klaren Plan. Klingt simpel, wird aber oft übersehen. Schreibe dir die Reihenfolge der Arbeiten Schritt für Schritt auf. Das verhindert, dass du wichtige Arbeitsschritte vergisst oder doppelt machst.

  1. Beschaffe einen Bauzeitenplan – der hilft, den Ablauf im Blick zu behalten. Viele gibt’s kostenlos online, manche sogar als App fürs Handy.
  2. Kläre die Finanzierung so früh wie möglich. Typische Sanierungskosten können je nach Haus schnell fünf- bis sechsstellige Beträge erreichen. Für einen groben Überblick empfehle ich einen Kostenrechner oder Gespräche mit Handwerkern in deiner Region.
  3. Hole früh Angebote von Fachbetrieben ein – besonders bei Fenster, Dach und Heizung. Materialpreise schwanken und gute Handwerker haben oft wochenlange Wartezeiten.
  4. Checke, ob Förderungen für die Altbausanierung möglich sind. Über die KfW-Bank bekommst du für Wärmedämmung, neue Fenster oder eine neue Heizung oft Zuschüsse oder günstige Kredite. Das macht manchmal mehrere tausend Euro Unterschied.
  5. Stimme alle Gewerke aufeinander ab. Nichts ist nerviger, als wenn Elektriker oder Fliesenleger sich gegenseitig blockieren, weil keiner fertig werden kann.
  6. Lass wichtige Bereiche von Profis kontrollieren, zum Beispiel Stromleitungen und Sanitär. Laienfehler werden hier richtig teuer.
  7. Puffer einplanen: Erfahrungsgemäß werden Hausrenovierungskosten am Ende oft 10–20 % höher als geplant, selbst wenn du vieles selber machst.

Achtung Kostenfalle: Kleinzeug wie Steckdosen, Lichtschalter und Klempnereinsätze summieren sich heftig. Beim letzten Mal mussten wir für diese "Kleinigkeiten" knapp 2.000 Euro extra ausgeben. Immer alles mit auflisten!

ArbeitsschrittTypische DauerPreisrange (EUR)
Dachsanierung2-4 Wochen12.000–30.000
Fenster erneuern1-2 Wochen7.000–18.000
Heizung tauschen1 Woche8.000–22.000
Elektrik neu2-3 Wochen6.000–15.000

Kleiner Tipp am Rande: Ein Bautagebuch (gern digital mit Fotos) hilft dir, den Überblick zu behalten – und kann später sogar bei Reklamationen gegenüber Handwerkern Gold wert sein. Und wenn du mit Freunden oder Familie zusammen renovierst, sorgen klare Aufgaben für weniger Streit und mehr Spaß.

Marlene Wiesner

Marlene Wiesner

Ich bin Tischlerin mit über 20 Jahren Erfahrung und spezialisiere mich auf Innentüren. Neben meiner handwerklichen Tätigkeit schreibe ich leidenschaftlich gerne über meine Projekte und teile Tipps und Tricks.

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