Ein Altbau zu sanieren klingt nach einer guten Investition: niedrigere Heizkosten, mehr Komfort, höherer Wert. Aber viele Hausbesitzer erleben eine böse Überraschung: Die Kosten schießen in die Höhe, die Bauzeit dehnt sich aus, und plötzlich steht Asbest im Estrich oder die Wand ist nicht mehr tragfähig. Laut einer Studie der TU München überschreiten 68 % aller Altbausanierungen das ursprüngliche Budget - bei Neubauten ist es nur ein Drittel. Warum ist das so? Und wie kannst du deine Sanierung realistisch kalkulieren, ohne am Ende mit Schulden dazustehen?
Es gibt keinen einheitlichen Preis. Die Kosten hängen vom Baujahr, dem Zustand und der geplanten Tiefe der Sanierung ab. Ein Haus aus den 1950er-Jahren kostet im Durchschnitt 40 % des Neubauwerts, ein Bau aus den 1990ern nur 20 %. Ein Quadratmeter Wohnfläche kann zwischen 400 und 1.000 € kosten - das ist kein Schätzwert, das sind Fakten aus der Praxis.
Hier sind konkrete Preise für typische Maßnahmen:
Das klingt nach viel - und ist es auch. Aber die Förderung macht den Unterschied. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) übernimmt aktuell 20-25 % der Kosten, je nach Effizienzstandard. Wer ein Effizienzhaus 40 erreicht, bekommt 25 %, ab 2024 sogar bis zu 30 %, wenn die Sanierung besonders energieeffizient ist. Ohne Förderung liegt die Amortisationszeit bei 22 Jahren. Mit Förderung sinkt sie auf 15 Jahre - und das ist der Punkt, ab dem es sich lohnt.
Einige denken, eine Sanierung dauert drei Monate. Tatsächlich dauert sie oft sechs bis neun Monate - und das bei perfekter Planung. Warum so lange?
Ein Nutzer aus München berichtet: „Wir hatten 6 Monate geplant. Es wurden 9 Monate. Die Fenster aus dem Denkmalschutzkatalog kamen erst nach 14 Wochen.“
Die meisten Probleme kommen nicht von der Planung, sondern von dem, was unter der Tapete, im Dachstuhl oder im Estrich verborgen ist.
Experten raten: Mache vorher eine thermografische Untersuchung. Mit 300-500 € bekommst du ein Wärmebild deines Hauses. So siehst du, wo Wärme entweicht - und sparst bis zu 15 % an unnötigen Sanierungsmaßnahmen.
Die meisten Sanierungen scheitern nicht am Geld, sondern an der falschen Kalkulation. Hier ist dein Plan:
Ein Nutzer auf ImmobilienScout24 schreibt: „Ich habe 120.000 € eingeplant. Am Ende waren es 142.000 €. Der Asbest im Estrich hat 22.000 € gekostet. Hätte ich den Energieberater früher eingeschaltet, hätte ich das wissen können.“
Manche denken: Ich mache erst mal die Fenster und die Heizung. Aber das ist oft teurer als eine Komplettsanierung. Warum?
DIW Berlin sagt klar: Wenn mehr als 30 % des Gebäudes sanierungsbedürftig sind, lohnt sich die Komplettsanierung. Dann amortisiert sich die Investition schneller, du sparst langfristig mehr und bekommst die besten Fördermittel.
Warte nicht, bis die Heizung kaputt ist. Beginne jetzt mit der Planung.
Die Heizkostenersparnis über 30 Jahre beträgt durchschnittlich 78.000 € pro Einfamilienhaus. Das ist mehr als das Doppelte der Investition. Aber nur, wenn du es richtig machst.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) wird ab 2028 verschärft: Jede neue Heizung muss 65 % erneuerbare Energie nutzen. Wer bis dahin nicht saniert hat, muss später mit Zwangsumrüstung rechnen - und das ist teurer als jetzt zu sanieren.
Und die Handwerker werden knapper. Bis 2030 fehlen 240.000 Fachkräfte. Die Preise steigen weiter, die Wartezeiten werden länger. Wer jetzt nicht startet, zahlt später mehr - und hat längere Wartezeiten.
Laut einer Studie der TU München überschreiten 68 % aller Altbausanierungen das ursprüngliche Budget. Der durchschnittliche Kostenüberschreitung liegt bei 18-23 %. Die Hauptgründe sind versteckte Baumängel wie Asbest, Schimmel oder statische Schwächen, die erst während der Sanierung entdeckt werden.
Die Genehmigung durch die Denkmalschutzbehörde dauert durchschnittlich 8-12 Wochen. In manchen Fällen kann es länger dauern, wenn spezielle Materialien oder Bauteile genehmigt werden müssen. Ohne Genehmigung drohen Bußgelder bis zu 500.000 € und der Zwang zum Rückbau.
Ohne Förderung liegt die Amortisationszeit bei durchschnittlich 22 Jahren. Mit Förderung sinkt sie auf 15 Jahre. Wer die Förderung nicht nutzt, zahlt deutlich länger für die Sanierung. Die BEG übernimmt 20-25 % der Kosten - das sind oft 20.000-40.000 €. Es ist daher wirtschaftlich sinnvoll, die Förderung zu nutzen, auch wenn der Antrag komplex ist.
Die Dämmung der Gebäudehülle - also Dach, Fassade und Fenster - bringt die größte Heizkostenersparnis. Eine umfassende Dämmung reduziert den Energiebedarf um bis zu 80 %. Die Heizungsanlage zu wechseln, bringt nur dann einen großen Effekt, wenn die Hülle dicht ist. Sonst verpufft die Wärme.
Eine thermografische Untersuchung kostet zwischen 300 und 500 €. Sie zeigt, wo Wärme verloren geht - und verhindert, dass du unnötig Dämmung oder Fenster austauschst. Experten schätzen, dass sie bis zu 15 % an unnötigen Sanierungsmaßnahmen vermeidet - also oft mehr als 5.000 €.
Ich hab letztes Jahr mein Altbau sanieren lassen und war total überrascht, wie viel Asbest da war. Hätte nie gedacht, dass das so teuer wird. Aber jetzt hab ich eine super isolierte Wohnung und null Heizkosten. 😅
Wer ohne Förderung sanieren will, ist einfach nur naiv. Die Leute denken, sie sparen, indem sie den Antrag ignorieren – aber am Ende zahlen sie doppelt. Das ist nicht nur dumm, das ist kriminell gegenüber sich selbst.
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